Zum Umgang mit schweren Depressionen und Medikamenten
- Seien Sie geduldig mit sich. Eine Depression bildet sich auch unter Behandlung eher schrittweise zurück. Die Therapie benötigt Zeit.
- Wenn Sie Medikamente benötigen, nehmen Sie diese bitte genau nach ärztlicher Verordnung. Haben Sie Geduld, die Wirkung tritt meist mit Verzögerung ein.
- Nach aktuellem Wissensstand machen Antidepressiva (Medikamente gegen die Depression) nicht abhängig wie Suchtmittel und verändern nicht die Persönlichkeit.
- Auch wenn Sie sich besser fühlen, setzen Sie die Medikamente nicht von sich aus ab. Dies muss sorgfältig geplant werden.
- Es ist wichtig, dass Sie Ihrem Therapeuten / Ärztin sämtliche Veränderungen Ihres Befindens mitteilen und Ihre Sorgen, Ängste und Zweifel, die Sie möglicherweise im Rahmen der Therapie haben, offen und vertrauensvoll ansprechen.
- Fragen Sie bei unangenehmen Begleiterscheinungen sofort nach. Meist sind diese harmlos und nur anfänglich vorhanden.
- Planen Sie jeden Tag am Vorabend möglichst genau, auch angenehme Tätigkeiten.
- Setzen Sie sich kleine, überschaubare Ziele. Ihr Arzt / Ihre Therapeutin unterstützt Sie gerne dabei.
- Führen Sie ein Stimmungstagebuch. Ihr Arzt / Ihre Therapeutin erklärt Ihnen, wie dies geht und bespricht die Aufzeichnungen regelmässig mit Ihnen.
- Nach dem Aufwachen sollten Sie versuchen, sofort aufzustehen. Das Wachliegen im Bett ist eine „Grübelfalle“. Oft fällt dies schwer. Erarbeiten Sie in diesem Falle gemeinsam mit Ihrem Therapeuten / Ihrer Therapeutin Strategien.
- Seien Sie körperlich aktiv: Bewegung wirkt antidepressiv.
- Wenn es Ihnen besser geht: Finden Sie mit Ihrem Arzt / Ihrer Therapeutin heraus, wie Sie Ihr persönliches Rückfallrisiko vermindern können. Lernen Sie Frühwarnzeichen erkennen und erarbeiten Sie einen Krisenplan.